Die Sammlung
Es ist ein seltener Glücksfall, dass sich von den alten Lebküchnern und Konditoren im Haus fast das gesamte Inventar und umfangreiches schriftliches Material, hauptsächlich aus dem 19. und beginnenden 20. Jahrhundert, bis in unsere Tage erhalten haben. Auf dem Dachboden, in alten Kisten sorgfältig verpackt, blieb der Bestand unberührt, bis er Anfang der 1980er Jahre von der Volkskundlichen Abteilung der Universität Würzburg unter der Leitung von Professor Dr. Wolfgang Brückner wiederentdeckt, wissenschaftlich erfasst und inventarisiert wurde. Bemerkenswert ist dabei ein großer Bestand wertvoller Holzmodel für die Herstellung von Bildgebäcken, der zum großen Teil noch aus dem 18. Jahrhundert stammt. Der Dachbodenfund fand damals überregional große Beachtung. Er wurde von Museen sowie auf Tagungen und Fachmessen des Deutschen Konditorenbundes im Rahmen von Sonderausstellungen u.a. in Münster / Westfalen und Hamburg (Hamburg Messe) öffentlich zur Schau gestellt.
Die umfangreichen Hinterlassenschaften der alten Lebküchnerei / Konditorei waren der Grundstock für das im Jahre 1996 eröffnete Conditorei-Museum. Hierfür wurden die ehemaligen Wohnräume im zweiten und dritten Oberschoss der linken Gebäudehälfte aufwändig restauriert, Holz- und Stuckdecken freigelegt. Die vielen Stübchen, engen Treppen und großen Vorplätze, sowie schöne Holzböden bilden heute den einzigartigen Rahmen für ein Museum der ganz besonderen Art.
In den letzten Jahrzehnten gelang der Zuerwerb von weiteren bedeutenden Sammlungen und Beständen aus ganz Deutschland. In Kitzingen ist davon nur ein Teil ausgestellt.